Gimpel über Westgrat

19. Oktober 2025

Um 08:00 trafen wir uns zu dritt an diesem Sonntag am Parkplatz in Nesselwängle im Tannheimer Tal. Die Stimmung war noch etwas verhalten wegen der Kälte und den drückenden Wolken – kleiner Spoiler: Das sollte sich aber noch ändern!

Wir legten eine kurze Rast am Gimpelhaus ein, welches an diesem Tag seine Pforten für dieses Jahr schließen sollte, aber dazu später mehr. In der Judenscharte  zwischen Gimpel und Roter Flüh machten wir eine weitere kurze Pause ein, legten unsere Ausrüstung an und führten den Partnercheck durch. Vor uns lagen 7 Seillängen, welche nicht besonders schwer waren, jedoch durchaus alpin. Wir kletterten in einer Dreier-Seilschaft ohne wechselnden Vorsteiger. Zusätzlich mussten noch Cams gelegt werden, da die Hakenabstände durchaus weit waren. Die Standplätze waren aber alle vorbildlich mit einem DAV-Ring und einem zusätzlichen Bohrhaken eingerichtet. Die legendären Stellen „Nur Mut Johann“ und „Der Schinder“ wurden mit Trittschlingen bzw. A0 überwunden, da der Fels dort so glatt poliert ist wie ein Kirchenmarmor. Frei geklettert können diese Stellen durchaus mit einem oberen 6er bewertet werden. Technisch geklettert befinden sich die Schwierigkeiten dort im unteren 4er.

Ebenfalls wurden wir an diesem Tag Zeugen eines Bergwachteinsatzes, der sich im Zuge der Sichtung für die angehenden VDBS Bergwanderführer ereignet haben muss. Wir wünschen dem Verunglückten an dieser Stelle eine schnelle Genesung. Sehr beeindruckend war, wie der Helikopter auf dem Gipfel des Hochwieselers gelandet und wieder gestartet ist. Unserer Kletterei wurde an diesem Tag musikalisch durch den Klang der Bergmesse und später durch die Blasmusik, welche am Gimpelhaus den Kehraus einläutete, untermahlt – sehr geil, ein herzliches „Vergelt’s Gott“ dafür.

Am Gipfel standen wir gegen 13:00 bei mittlerweile blauem Himmel und durchaus angenehmen Temperaturen. Die Fernsicht war gigantisch, ganz im Westen war der Säntis und der Alpstein zu sehen, im Süden die mittlerweile schneebedeckten Ötztaler und Stubaier. Der Abstieg erfolgte über den Normalweg. Nach einer ausgedehnteren Pause am Wandfuß in der Sonne setzen wir den Abstieg fort.

Ein herzliches Dankeschön an die Teilnehmer an dieser Stelle!

Bene