Bike and Hike auf den Grießkopf 2581m …. oder einfach „Schweins-Tour“

Am Samstag 25.09.21 reisten wir, eine 11-köpfige Gruppe, geschlechtlich fast im Gleichgewicht und wegen des überragenden Wetters bestens gelaunt, nach Kaisers im Lechtal. Wir starteten vom Parkplatz der Kaiseralm und radelten in gemütlichem Tempo zu gleichnamiger, um dort „Rad-Depot“ zu machen. Nachdem die Räder abgestellt und versperrt waren, gab es zunächst eine kurze Beschreibung der  Rundtour und der jetzt schon sichtbaren umliegenden Gipfel. Nun sollte es aber los –gehen und wir folgten zuerst dem Kaiserbach in Richtung Feuerspitze. Auf einer Höhe von ca. 1980m überquerten wir den Bach und stiegen steil auf um über das drahtseilversicherte Klämmle auf den Hinterseerücken zu gelangen. Dort empfingen uns die ersten Sonnenstrahlen und wir legten eine erste größere Pause ein. Dabei hatten wir einen traumhaften Blick über den Hintersee zum Stanskogel mit dem schwarzen Grat zur Vallesinspitze. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter zum nächsten Etappenziel, der Kridlonscharte. Unser Weg querte einige Schuttrinnen und Sandreißen bis es zuletzt in kompakten Fels, versichert mit Drahtseilen zur Scharte ging. Von hier aus hatten wir die Übersicht ins unter uns liegende Pettneu am Arlberg, gelegen im Stanzertal. Gegenüber thronte der mächtige Hohe Riffler 3168m, die höchste Erhebung der Verwallgruppe. Auf der Südseite des Kreuzkopfes war es wunderbar spätsommerlich warm, was alle Teilnehmer erfreute und sogleich ins Schwitzen brachte. Wir folgten weiter dem Wanderweg 601, Teilstück des E4 Weitwanderweges in Richtung Kaiserjochhaus. Mit etwas Umsichtigkeit konnten in Felsplatten mehrere Ammoniten und sonstige Urmeer-Tiere ausgemacht werden. Am Joch, welches zwischen Malatschkopf und Grießkopf liegt, angekommen, machten wir uns bereit für den finalen Anstieg auf unser heutiges Tagesziel. Anfänglich in leichter Kletterei ging es weiter in schönen Serpentinen auf dem Süd Grat in Richtung Gipfel. Kurz unterhalb des Gipfels kreiste über uns in beachtlicher Größe ein Steinadler, den wir vergebens versuchten mit unseren Kameras einzufangen. Am Gipfel angekommen wehte auch schon der für die Mittagsstunden vorhergesagte Föhn, welcher sich um diese Jahreszeit als ein recht frischer Geselle zeigte. Aber jeder von uns hatte entsprechende Kleidung dabei und so konnten wir trotzdem eine ganze Weile am Gipfel sitzen und den herrlichen Rundumblick genießen. Der komplette bisherige Weg war von hier einsehbar. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto machten wir uns wieder auf den Abstieg und zogen schon in Erwägung unten angekommen, eventuell noch den Malatschkopf „mit zu nehmen“.          Diesem Vorschlag folgten schließlich auch die Meisten und in 15 Minuten mit ein wenig Kletterei war auch schon der Gipfel erreicht. Hier blies der Wind nicht so unangenehm und es wäre hier ewig auszuhalten gewesen. Da wir die Zurückgebliebenen nicht zu lange allein lassen wollten, machten wir auch schon bald wieder kehrt und stiegen zurück zum Joch ab. Aus der ursprünglich geplanten Einkehr im Kaiserjochhaus wurde leider nichts, da dieses geschlossen war. So entschieden wir zu den Rädern abzusteigen und dann in Kaisers, im Gasthof Valluga-Blick einzukehren.

Auf dem teilweise sehr aufwendig angelegten Weg erreichten wir sehr schnell den Tal Grund des Kaisertals und es offenbarte uns nun der Grund, warum diese traumhafte Runde jetzt den Namen SCHWEINS-TOUR erhalten sollte…

…Die Schweine der Kaisertalalm, welche sich am Morgen noch brav in Ihrem Stall befunden hatten, hatten sich, nachdem wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht hatten, ebenfalls auf den Weg gemacht. Nicht aber, um auch den Grießkopf zu besteigen, nein, sie „kontrollierten“ unsere Räder auf essbar oder nicht essbar…

Auf Ihrem Speiseplan stand, Fahrradsattel, Satteltasche, Lenkergriffe, Bremsleitungen, Schaltzüge, ja sogar Klingeln wurden verspeist.

Am interessantesten waren aber unsere Rad Helme… Kurzum, unsere Räder samt Zubehör hatten teilweise enormen Schaden genommen, was kurzzeitig für großes Ärgernis und Unmut sorgte. Als sich dann auch noch die „Täter“, trotz unserer Anwesenheit zum Tatort zurück trauten, bekamen sie einen entsprechenden Empfang von uns und zogen kreischend und quiekend davon. Mit etwas hängenden Köpfen, „unbehelmt“ und teilweise nach Sau stinkenden Rädern fuhren wir vorsichtig zu unseren Autos am Parkplatz. Doch dies sollte uns den tollen Tourentag nicht vermiesen und wir machten natürlich noch die Einkehr im Valluga Blick. Dort ließ es sich bei Bier, Kaffee und Apfelstrudel bestens auf der Sonnenterrasse aushalten und es wurde natürlich auch schon wieder ausgiebig gelacht und über die SCHWEINS-TOUR gewitzelt. Anschließend, traten wir unsere Heimreise mit den PKW´s an.

Nachdem auch noch am Sonntag die Geschehnisse in mir rumorten, schrieb ich eine eMail an den Bürgermeister von Kaisers, welche zur Folge hatte, dass mich die Almerin der Kaisertalalm am Montag anrief. Sie entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und versprach uns für die nächste Sommersaison eine Brotzeit bei Ihr auf der Alm. Außerdem solle ich norgen nach Häselgehr kommen, um einen ganzen Laib Käse abzuholen…Ob ich den Käse wirklich bekommen habe, erfahrt Ihr hoffentlich bei der nächsten Jahreshauptversammlung, wenn Ihr meinen Jahresbericht hört.

Danke an alle Teilnehmer, es war wieder eine super Gruppe und es hat wiedermal  SAU-viel Spaß gemacht!

Timo Heinzinger