Herbstliches Bergsteigen in Gramais

Bei herrlich, traumhaften Bergwetter machten wir uns zu viert von Gramais aus auf den Weg, um zunächst den Hirschhalskopf zu überschreiten. Der Weg dorthin war zu Beginn recht steil und führte in unzähligen Serpentinen auf den Rücken des Hirschhals. Ab hier ging es dann etwas gemütlicher und in der Sonne bis zum schönen Gipfelkreuz. Dort angelangt, machten wir eine Rast und genossen den Blick auf die umliegende Bergwelt. Großen Respekt bekamen wir dabei, was die Entfernung zu unserem eigentlichen Tagesziel, die Grüntalspitze anging. Aber es war ja noch früh am Tag und das Wetter war stabil vorhergesagt. Der Weiterweg führte uns noch eine ganze Weile bergauf, bis wir den Heinzensprossensteig erreichten. Dies ist eine teilweise etwas ausgesetzte, aber sehr schöne Wegstrecke bergab, ins große Steinkarle. Hierbei konnten wir immer wieder Blicke auf den wunderschön, ins Rosskar eingebetteten Rosskarsee erhaschen. Es handelt sich dabei um einen der schönsten Bergseen der nördlichen Kalkalpen, auf ca. 2100m. Am See angekommen, machten wir erneut Pause, um die wunderschöne Szenerie zu genießen und auf den vielen Fotos festzuhalten.

Ab hier ging es nur noch für wenige Minuten auf dem markierten Steig weiter, den wir dann aber für unseren Aufstieg zum Grüntalsee verlassen mussten. Diesen erreichten wir mit unserem guten Spürsinn für das Gelände mühelos nach etwa weiteren 40 Minuten. Hier galt es dann nochmals, sich für den jetzt anspruchsvollsten Teil unserer heutigen Tour vorzubereiten. Es gab also nochmals eine Trinkpause und jeder durfte sich an Franzis’ Gummibärchen bedienen.

Im Anschluss galt es jetzt, das mühsame Geröllfeld aufsteigend zu queren, um die am Ende schon ersichtlichen, grasigen Mergel-Zungen zu erreichen, die ein weniger mühsames Aufsteigen zulassen sollten. Dort angekommen, konnte man in Falllinie zu den ersten Felsen aufsteigen, wo auch erste rote Markierungen zu sehen waren. Über teils schrofiges, abschüssiges aber noch gutmütiges Gelände folgten wir einer markanten Rinne bis zu einem Sattel. Hier ging es weiter in nördlicher Richtung auf etwas brüchigen Bändern, auf die Ostseite und weiters über ein System aus Rinnen und Graten bis zum Gipfel.

Von hier konnten alle umliegenden Berge und unser bisheriger Tourenverlauf bestaunt werden. Auch der Rosskarsee war sehr gut zu sehen. Nach einer ausgiebigen Rast, samt Fotos und Gipfelbucheintrag, machten wir uns an den Abstieg. Langsames und konzentriertes Steigen war jetzt nochmals verlangt. Am oberen Ende des Geröllfeldes angelangt, gab es eine Unterweisung bzgl. dem Abfahren auf Geröllfeldern. Dies wurde von den Teilnehmerinnen fleißig ausprobiert und geübt. Am Grüntalsee wieder angekommen, führte uns der Abstieg über den Pletschiger Boden auf den Wanderweg in Richtung Gramais. Immer den Rosskarbach folgend, vorbei an beeindruckenden Wasserfällen ging es zurück zum Ausgangspunkt.

Ich bedanke mich bei den tapferen Teilnehmerinnen, die knapp 1500 HM, 15 KM und teils sehr anspruchsvolles Gelände bewältigt haben

Tourenführer: Timo Heinzinger

Teilnehmerinnen: Andrea Egner, Franziska Heizmann, Gisela Kellner